Münsingen

"Kennst du den Ort wo die Sonne nie lacht, 
wo man aus Menschen Maschinen macht, 
wo man vergisst Moral und Tugend, 
das ist Münsingen, Grab meiner Jugend."

(Soldatenlyrik - FschJgBtl 251)

Das Bataillon verlegte meist mehrfach jährlich nach Münsingen – zum Leid der Soldaten. Einerseits waren die sanitären Zustände vor Ort “antik”, zum anderen wurde von 1967 bis weit in die 80er der Heimweg von Münsingen nach Böblingen (60 km) bzw. Calw (80 km) zu Fuß zurückgelegt.

Die Fotoserie von Herbert Krebber lässt uns “mit Schaudern” an Münsingen zurückerinnern.

Der Übungsplatz Münsingen und unser Bataillon
– eine lange und innige Beziehung

Das ‘Alte Lager Münsingen’ wurde 1895 -mehr oder weniger- für Ross und Reiter errichtet, und so blieb es im Grundsatz bis zum Abmarsch der Französischen Armee 1992. Die Substanz blieb -bis auf geringe Verbesserungen- so wie sie einmal geplant und gebaut wurde, komplett erhalten.

1996 wurde das komplette Lager der Gemeinde Münsingen übergeben und wurde so zu einem geschützten Kulturdenkmal, kann heute besichtigt werden. Während des Krieges war es ein Kriegsgefangenen-Lager und danach nur noch ein TrÜbPl.

Danach wurde die Baracken nach und nach modernisiert, und wurden dann zu einer akzeptablen Unterkunft. Sie waren aber meistens schon vom Dauerpersonal der Panzertruppe etc. belegt.

Die großen Baracken fassten viele Kameraden, auf engem Raum mit ein oder zwei Kanonenöfen. Durch die Holzritzen kam immer frische Luft, an Sauerstoffmangel ist niemand krank geworden. Die Baracken waren wohl nur für den ‘Nichtfrostzeitraum’ erbaut worden, auf der ‘Rauen Alb’ ist der nicht so lang. Ein längerer TrÜbPl Aufenthalt im Winter war der Albtraum schlechthin.

Die Baracke konnte kaum erwärmt werden, Toiletten und der spärlich ausgestattete Waschraum konnten nicht beheizt werden. Das führte nach einiger Zeit dazu, das die menschlichen Ausscheidungen als gefrorene Türmchen aus den Toilettenschüsseln herausragten und regelmäßig mit dem Spaten wieder auf Niveau gebrochen werden musste.

Der Waschraum war eine Eisbahn und kaum begehbar. Einmal wöchentlich konnte man in die warmen Lagerduschen.

Münsingen im Winter war es der reine Horror.

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