„Jeder sollte einmal in seinem Leben in Verdun gewesen sein.“
Die Schlacht um Verdun, die vom 21. Februar bis zum 18. Dezember 1916 tobte, gehört zu den blutigsten und verlustreichsten Gefechten des Ersten Weltkriegs. Diese monumentale Auseinandersetzung zwischen französischen und deutschen Truppen fand in einem Gebiet statt, das kaum mehr als 300 Quadratkilometer umfasste. Verdun wurde zum Inbegriff des zermürbenden Stellungskriegs und symbolisiert die schrecklichen Verluste und die Sinnlosigkeit des Krieges. Darüber hinaus zerstörte und beendete Verdun das fast 50 jährige (1871 – 1914) Nebeneinander in Frieden zwischen Franzosen und Deutschen.
Die Absicht der deutschen Streitkräfte war es, die linke Flanke der Hauptstreitmacht durch Einnahme der Festung Verdun zu sichern. In Verdun vermutete man eine 150.000 Mann starke Streitmacht. Den Deutschen Soldaten versicherte die Heeresleitung, daß bei der Einnahme von Verdun der Krieg in Frankreich gewonnen wäre. „Nur noch dieser eine Angriff, nur noch einen Stoß!“ – so begann der Opfergang, der am Ende rund 150.000 Soldaten jeweils auf beiden Seiten das Leben kostete. Dazu kamen jeweils auf beiden Seiten 400.000 Verwundete.
Um die Französische Seele zu verstehen, muß man Verdun verstehen. Diese Schlacht ist das zentrale Ereignis, welches den Überlebenskampf der Französischen Nation in vielfacher Hinsicht widerspiegelt. So wurden beispielsweise rund 75% der gesamten Französischen Armee rotierend in Verdun eingesetzt – jeder musste hin.
Oder schauen wir uns die „Voie Sacrée“ an, die „Heilige Straße“. Sie spielte eine entscheidende Rolle bei der Versorgung der Frontlinie mit Nachschub und Truppen und war somit wesentlich für die französische Verteidigung. Die Straße führte von Bar-le-Duc nach Verdun und war ein Symbol für den Durchhaltewillen und die Opferbereitschaft der gesamten Französischen Zivilgesellschaft.
L’ossuaire (das Beinhaus)
Im Jahr 2016, anlässlich des 100. Jahrestages der Schlacht um Verdun, wurde im Fort Douaumont eine neue Inschrift angebracht (siehe Foto). Eine beachtliche Veränderung in der Nationalnekropole Fort Douaumont, die nicht zuletzt auf das gemeinsame Wirken der Historiker Gerd Krumeich und Antoine Prost zurückzuführen ist. Beide Historiker sind bekannt für ihre Forschungen zum Ersten Weltkrieg und haben gemeinsam zahlreiche Projekte und Publikationen durchgeführt, um das Verständnis und die Erinnerungskultur dieses Konflikts zu fördern. Ihre Zusammenarbeit hat erheblich zur deutsch-französischen Verständigung und zur historischen Aufarbeitung des Ersten Weltkriegs beigetragen.
(mh)

gewidmet meinen beiden Großonkeln:
Rudolf Heinrich Michael Hornung (22)
* 05. Oktober 1895 • Sulzbach † 21. März 1918 • Queant, Pas-de-Calais
Unteroffizier, Württ. Pionier-Mineur-Kompagnie Nr. 314 / Württ. Pionier Bataillon 13 – Ulm
Friedrich Hornung (19)
* 10. November 1898 • Sulzbach † 21. Mai 1918 • Boyelles, Pas-de-Calais
Musketier, 10. Kompanie / Garde Reserve Ersatz Regiment 1 – Berlin-Neukölln

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